SPD-Kreisverband Tuttlingen

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DGB und SPD diskutieren über ‚Rente mit 67’

Veröffentlicht am 25.04.2012 in Partei

Zu einer gemeinsamen Veranstaltung hatten der Tuttlinger DGB-Kreis und der SPD-Ortsverein ins St.Josef eingeladen um Ansätze für Alternativen zur Rente mit 67 zu diskutieren. Thomas Winterle von der Deutschen Rentenversicherung, Außenstelle Singen, war eingeladen, einige Basisinformationen zur aktuell gültigen Rentenregelung zu vermitteln.

Nach seiner Darstellung wurde die Erhöhung des Rentenalters schon im Laufe der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts als notwendig angesehen, um dann 2007 Gesetz zu werden. Die Gründe waren und sind, so Winterle, dass die Lebenserwartung stetig steigt, dass die deutsche Gesellschaft immer weniger Kinder hervorbringe und – vor allem in den 90er Jahren – die hohe Arbeitslosigkeit und damit fehlende Einzahlung in die per Umlage in einer Art Generationenvertrag funktionierenden Rentenkasse.

Winterle machte klar, dass diese Faktoren weiter an Bedeutung gewännen angesichts des demografischen Wandels, sah aber auch positive Veränderungen im Sinne des Generationenvertrags, weil die Beschäftigungsquote gerade bei Frauen weiter ansteige und wenn die Politik das betreibe, was er ‚kluge Einwanderung’ nannte, also gezieltes Anwerben von jungen Fachkräften aus dem Ausland.

Winterle ging dann auf die Details der aktuellen Gesetzeslage ein, erläuterte, dass es durchaus Personen gäbe, die schon mit 65 in die ungekürzte Rentenphase gehen können und benannte einige gesetzlich mögliche Varianten, wie etwa Lebensarbeitszeitkonten.

In der lebhaften Diskussion wurde insbesondere kritisiert, dass Arbeitnehmer, die 45 und mehr Jahre ihre Pflichtbeiträge gezahlt hätten, noch bis 65 warten müssten, bis sie eine ungekürzte Rente bekämen, oder dass vielfach ältere Arbeitnehmer schon mit 60 müde und ausgelaugt seien und dann sich bis 67 durchquälen müssten. Welche Alternativen gibt es zur umlagefinanzierten Rente, was kann man tun, um die Arbeitsbelastung in der beruflichen Endphase zu reduzieren und gleichzeitig den Erfahrungsschatz der Älteren zu nutzen, das waren Fragen, die noch nicht zufriedenstellend beantwortet werden konnten. Marion Miller vom DGB-Tuttlingen und Hellmut Dinkelaker für die Tuttlinger SPD deuteten in ihren Einführungs- und Schlussworten an, dass man weitere Informationsabende brauche, um aus der gemeinsamen Unzufriedenheit mit der derzeitigen Rentenpolitik Auswege zu finden.

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